Für Kleingewerbe ebenso wie für Großunternehmen
Wie der Volksstimme vom 04. November zu entnehmen war, ist für den Imbiss-Betreiber am Neustädter See, Herrn Cigci, nun offenbar eine Lösung für den Weiterbetrieb des seit 20 Jahren im Stadtteil befindlichen Imbisses gefunden. Die Ergebnisse allerdings lassen mich etwas ratlos zurück. Welcher Kleingastronom kann sich eine Pacht von 3200,00 Euro im Monat oder eine Anschlussgebühr von 30.000 Euro oder mehr überhaupt leisten? Wie von Herrn Cigci beschrieben, sind diese „Lösungen“ an diesem Standort weder verhältnismäßig noch für ihn umsetzbar.
Zunächst muss nochmals für alle festgehalten werden, dass es sich bei dem Imbiss vor der IGS Regine-Hildebrandt um ein soziales Zentrum des Stadtteils handelt, welches für die Interaktion der Einwohner erheblich mehr leistet als eine schnelle und qualitätvolle Essensversorgung. Der Imbiss von Herrn Cigci ist ein anerkannter und beliebter Treffpunkt ohne Probleme für die Umgebung. So etwas ist notwendig und in unserer Gesellschaft heutzutage vorbildlich. Das muss die Landeshauptstadt bei allen Entscheidungen berücksichtigen.
Die Erschließung über die Stadt und Gespräche hinsichtlich der Pacht scheinen hier ein vernünftiger und gangbarer Weg für beide Seiten zu sein. Damit kann bei Pachtanpassung und denkbarer Kostenbeteiligung dem von der Landeshauptstadt vorgebrachten Gleichbehandlungsgrundsatz durchaus in allseitigem Interesse entsprochen werden. Neben dem gastronomischen Standort und dem sozialen Treffpunkt und Kommunikationsort können so auch Arbeitsplätze (und nicht zuletzt Gewerbesteuern für die Stadt!) erhalten bleiben.
Ein solcher Weg ist ein Kompromiss im besten Sinn und kann am Ende nur im Interesse aller Seiten sein. Man muss es nur wollen!
Stephen Gerhard Stehli MdL
Direkt gewählter Abgeordneter für Magdeburg Nord